pte20040510013 Umwelt/Energie

Anden lassen Perus Hauptstadt durstig werden

Lima: Millionen von Menschen ohne Trinkwasser


London/Lima (pte013/10.05.2004/10:48) Die Hauptstadt des südamerikanischen Staates Peru, Lima, steht vor einem ernstlichen Wasserversorgungsproblem. Nach Dürreperioden in den Anden ist für Mio. von Menschen in der Metropole die Wasserversorgung rationiert. Nach 17.00 Uhr gibt es für die meisten Haushalte der Stadt für knapp zwölf Stunden kein Wasser mehr. Und das soll bis Dezember so bleiben, berichtet BBC-Online.

Der staatliche Wasserlieferant Sedapal http://www.sedapal.com.pe musste so reagieren, weil die Niederschläge in den Anden extrem gering ausgefallen sind. Obwohl Lima nicht weit vom Meer entfernt liegt, muss Trinkwasser über eine Strecke von mehr als 160 Kilometern Entfernung in die acht Mio. Stadt geleitet werden, da die Küstenstreifen quasi Wüstengebiete sind. Sedapals CEO Jorge Villacorta erklärte, dass die Wasservorräte in den Reservoirs in den Bergen auf 160 Mio. Kubikmeter gefallen sind. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Verlust von 120 Mio. Kubikmetern. Probleme der Millionenstadt sind aber nicht nur die Ausfälle in den Reservoirs sondern auch der jährliche Verlust von 38 Prozent der Wasservorräte durch illegale Entnahme und undichte Leitungen. Nach Angaben von Villacorta verbrauchen die Bewohner in Lima derzeit doppelt soviel Wasser wie in den WHO-Empfehlungen angegeben wird.

Die meisten Häuser in der Stadt verfügen ohnehin über Zisternen und Tanks, die eine Wasserversorgung erlauben. Dadurch haben etwa fünf Mio. Einwohner auch während der Nachtstunden Wasser. Übrig bleiben aber drei Mio. Einwohner der Stadt, die voll von der Rationierung betroffen sind. Die meisten von ihnen leben in den Armenvierteln von Lima. Die Stadtverwaltung spricht davon, dass neue Brunnen gebaut werden sollen und vor allem neue Reservoirs geschaffen werden müssen. So soll das berühmte Marcapomacocha 2-Reservoir die Metropole mit 6,5 Kubikmetern Wasser pro Sekunde versorgen. Wie sich die vorhergesagte Dürreperiode im kommenden Jahr aber tatsächlich auf die Versorgung mit sauberem Trinkwasser auswirkt, bleibt offen.

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