pte20081120020 Medien/Kommunikation, Bildung/Karriere

Social Networking ist Schule fürs reale Leben

Teenager lernen von New-Media-Angeboten


Eltern haben hohes Sicherheitsbedürfnis in Social Networks (Foto: pixelio.de, Gerd Altmann)
Eltern haben hohes Sicherheitsbedürfnis in Social Networks (Foto: pixelio.de, Gerd Altmann)

Chicago (pte020/20.11.2008/12:33) Die Nutzung von sozialen Netzwerken im Internet birgt für die Zielgruppe der Teenager nicht nur Gefahren. Im Gegenteil: Durch die Partizipation an den Web-2.0-Angeboten lernen die User fürs Leben, wie die MacArthur Foundation http://www.macfound.org aufzeigt. Die online verbrachte Zeit sei äußerst wichtig für die weitere Entwicklung der Teenager, so das Fazit des 50 Mio. Dollar schweren Projekts zum Lernen von Medien und der digitalen Welt. Durch die intensive Web-Nutzung bauen Jugendliche wichtige soziale und technologische Fertigkeiten auf und entwickeln diese weiter. Darüber hinaus erhöhe sich die Allgemeinbildung und Lese- bzw. Schreibfähigkeiten würden verbessert.

"Das Internet im Allgemeinen und auch Social Communities im Speziellen bieten Jugendlichen vielerlei Möglichkeiten, ihr Wissenspektrum zu erweitern und sich wichtige Kompetenzen im sozialen wie medialen Bereich anzueignen, die z.B. für ihre spätere berufliche Laufbahn Schlüsselkompetenzen darstellen werden", meint Katja Knierim, Leiterin des Projekts Chats & Social Communities der Internet-Kontrollstelle jugendschutz.net http://www.jugendschutz.net , auf Anfrage von pressetext. Dennoch sei die Nutzung solcher Community-Angebote mit diversen Risiken verbunden, die sich etwa mit denen in Chats vergleichen ließen: "Belästiger könnten sich dort als Jugendliche ausgeben und die von den Nutzern erstellten Profile nach Opfern durchsuchen", so die Expertin. Zudem könnten persönliche Informationen der User öffentlich eingesehen werden.

"Eltern dürften überrascht sein herauszufinden, dass die online verbrachte Zeit ihrer Kinder keine Zeitverschwendung ist", meint Untersuchungsleiter Mizuko Ito. Vielmehr durchlaufen sie dabei einen wichtigen Lernprozess, der ihnen etwa zu technologischem Basiswissen verhilft. So würden den Jugendlichen etwa im digitalen Zeitalter essenzielle Grundkenntnisse der Homepage-Programmierung vermittelt. Heute seien Teenager auf die sozialen und technischen Fähigkeiten, die sie im Umgang mit Online-Medien erlernen, angewiesen, um sich zu kompetenten Bürgern zu entwickeln. Digitale Medien nehmen Einfluss darauf, wie junge Menschen lernen, spielen, sich sozialisieren und am öffentlichen Leben teilnehmen.

Jugendliche nutzen soziale Netzwerke wie Facebook, MySpace oder auch YouTube der MacArthur Foundation zufolge aus interesse- oder freundschaftsgesteuerten Gründen. In jedem Fall seien die User motiviert, voneinander und von ihren Online-Quellen zu lernen. Darüber hinaus zeigen sie sogar mehr Interesse daran, sich im Internet gegenseitig weiterzubilden als von Erwachsenen unterrichtet zu werden. Aufgrund differenzierter Ansichten hinsichtlich der Online-Aktivitäten entstehe ein Generationskonflikt. Ältere Generationen betrachten diese häufig als riskant oder als unproduktive Ablenkung. "Authentizität ist ein Grundprinzip des Social Networkings und da Jugendliche dort meist auch neue Kontakte knüpfen wollen, werden wichtige Regeln des Datenschutzes außer Acht gelassen", erklärt Knierim gegenüber pressetext.

Die Kontrolle durch die Betreiber solcher Communities sei meist nur unzureichend. "So finden sich in Social Networks häufig all jene Gefahrenpotentiale, die auch das Internet als Ganzes birgt, solange sich die Anbieter nicht durch Maßnahmen wie ein effektives Moderations- und Kontrollkonzept sowie sichere Vorkonfigurationen um ein hohes Schutzniveau kümmern", schließt Knierim.

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