pte20080708022 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

Avatare schaffen Sprung in andere Online-Welten

Linden Lab und IBM mit Interoperabilitäts-Experiment


Graue Avatare kommen in einer neuen Welt an (Foto: Linden Lab)
Graue Avatare kommen in einer neuen Welt an (Foto: Linden Lab)

San Francisco (pte022/08.07.2008/12:15) Entwickler von Linden Lab http://lindenlab.com und IBM haben erfolgreich Avatare aus einer Testumgebung in Second Life in eine andere virtuelle Welt teleportiert. Darin sehen die Forscher einen wichtigen Schritt für die zukünftige Entwicklung der dreidimensionalen virtuellen Umgebungen. "Wie schon sein Name verrät, ermöglicht das 'Open Grid Protocol', das im Projekt genutzt wird, eine Interoperabilität zwischen virtuellen Welten", erklärt ein Linden-Lab-Mitarbeiter im offiziellen Blog. Ziel sei es, einen Wandel zwischen virtuellen Welten ebenso leicht zu machen, wie es der Besuch verschiedener Webseiten heute ist.

"Das ist das erste Mal, dass ein Avatar sich von einer virtuellen Welt in eine andere bewegt hat", betont Linden Lab die Bedeutung des Experiments. Eine Gruppe von Entwicklern der beiden Unternehmen hatte sich im Second Life Preview Grid getroffen, einer speziellen, von der regulären Second-Life-Welt abgeschotteten Testumgebung. Von dort haben sie ihre Avatare in eine von IBM betriebene Welt auf Basis des Open-Source-Servers OpenSim http://opensimulator.org teleportiert. Um das zu ermöglichen, wurde an beiden Enden das Open Grid Protocol implementiert - erst dadurch wird der im klassischen Web einfache Sprung zwischen verschiedenen Angeboten für die dreidimensionalen virtuellen Welten möglich.

Das Experiment stellt einen ersten Schritt in Richtung Interoperabilität zwischen virtuellen Welten dar. Nur die Avatare selbst wurden zwischen den Welten teleportiert, ohne Kleidung oder andere Ergänzungen und kamen daher als wenig spektakuläre, graue Standard-Avatare an. Mehr als dieser reine Avatar-Transport sei mit dem Open Grid Protocol bislang nicht möglich, berichtet Linden Lab. Dennoch sehen die Unternehmen den Schritt als wichtig an, damit virtuelle Welten in Zukunft ihr volles Potenzial ausschöpfen können. Interoperabilität würde das Nutzererlebnis verbessern und die neue Architektur die Skalierbarkeit und die Stabilität von virtuellen Welten steigern, so Linden Lab. Von unterschiedlichen Unternehmen betriebene Welten wären nicht mehr isolierte Inseln, sondern könnten mit einem einzelnen Avatar durchgehend bereist werden.

Der erste Schritt auf dem Weg zu interoperablen Welten ist Ergebnis einer im Oktober 2007 verkündeten Zusammenarbeit (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=071010029). Ein Video vom Experiment wurde unter http://torley.s3.amazonaws.com/Across-the-Metaverse.mp4 veröffentlicht. Noch im Juli soll laut Linden Lab eine Open Grid Public Beta starten, in der externe Entwickler das Second Life Preview Grid auf seine Interoperabilität mit OpenSim testen können. Wann normale Bewohner von Second Life andere Welten besuchen können, ist aber noch offen. "Wir arbeiten auf dieses Ziel hin, aber wir sind noch eindeutig in der experimentellen Phase", heißt es bei Linden Lab.

(Ende)
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