pte20080612039 Sport/Events, Medien/Kommunikation

Neonazis nutzen EM als Propaganda-Trittbrett

UEFA kontert mit Antidiskriminierungsprogramm


Euro2008 im Zeichen der Antidiskriminierung (Foto: pixelio.de, digitalice)
Euro2008 im Zeichen der Antidiskriminierung (Foto: pixelio.de, digitalice)

Wien/Basel/Hannover (pte039/12.06.2008/13:45) Neonazis nutzen den Rahmen der Europameisterschaft als Trittbrett für eigene Propagandazwecke. In Niedersachsen ist es bereits zum ersten Spiel der deutschen Nationalmannschaft zu verschiedenen Aktionen seitens der rechtsextremen Szene gekommen. An Public-Viewing-Zonen seien Flugzettel und Wurfsendungen mit rechtsextremen Inhalten verteilt und Demonstrationen von Neonazis organisiert worden, berichtet die Hannover Allgemeine Zeitung. Dabei gestaltet sich die Euro2008 bisher als relativ friedliche Sportveranstaltung. Die UEFA selbst hat sich zu Beginn des Bewerbs zur Antidiskriminierungsinitiative FairPlay http://fairplay.vidc.org bekannt und die Europameisterschaft dem Kampf gegen Rassismus gewidmet.

"Aktionen wie jene in Niedersachsen sehen wir natürlich nicht gerne. Dabei besteht in Hannover in der Aktion 'Hannover-96-Fans gegen Rassismus' eine enge Zusammenarbeit mit den Fans", erklärt FairPlay-Mitarbeiter Markus Pinter im Gespräch mit pressetext. Die Organisation und das europäische Netzwerk "Football against Racism in Europe" (fare) http://www.farenet.org setzen in ihrer Arbeit gegen die Verbreitung des Rassismus im Fußball auf Kooperationen mit den Fußball-Begeisterten. Dafür werden bei Großereignissen sogenannte Fanbotschaften eingerichtet, die angereisten und heimischen Fans als Treffpunkte, Servicestellen und Infoplattformen dienen. "Wir veranstalten eine Antirassismus-Streetkick-Tour durch die Gastgeberstädte der EM, um Vorurteilen und Aggressionen entgegen zu wirken", so Pinter. Neben den österreichischen Veranstaltungsorten Wien, Salzburg, Innsbruck und Klagenfurt macht die Tour auch in Genf Halt.

Im Rahmen der Euro2008 ist den Organisationen die Unterstützung der UEFA gewiss, die das Programm "Unite Against Racism" mitkoordiniert. "Gemeinsam mit der UEFA wird vor jedem Spiel ein Spot gegen Rassismus gezeigt", sagt Pinter. Bandenwerbung in den Stadien und die Antirassismus-Kapitänsschleifen zeugen ebenfalls vom Engagement des Verbands. Darüber hinaus melden sich auch die Akteure am Spielfeld selbst zu Wort. "Vor Anpfiff der Halbfinalspiele werden die Mannschaftskapitäne ein Statement verlesen", kündigt Pinter im pressetext-Gespräch an. Die Initiative FairPlay wurde bereits 1997 gegründet, Unite Against Racism läuft über die gesamte Dauer des Turniers.

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