pte20080319002 Produkte/Innovationen, Umwelt/Energie

"Emerging Markets für Solarsektor bedeutungslos"

Branchenvertreter urteilen über EEG-Novelle uneinig


Deutschland bleibt weltgrößter Absatzmarkt für Photovoltaik-Anlagen (Foto: pixelio.de, Mensi)
Deutschland bleibt weltgrößter Absatzmarkt für Photovoltaik-Anlagen (Foto: pixelio.de, Mensi)

Berlin/Düsseldorf (pte002/19.03.2008/06:10) Emerging Markets werden für die Solarbranche in Zukunft weiterhin nur eine untergeordnete Rolle einnehmen. Der Beratungsgesellschaft Photon Consulting http://www.photon.de zufolge wird Deutschland hingegen der weltgrößte Absatzmarkt für Photovoltaik-Anlagen bleiben. 2007 konnte die netzgekoppelte Photovoltaik bereits um 52 Prozent zulegen und stellt derzeit die weltweit am schnellsten wachsende Energietechnologie dar. Die Absatzmärkte in Afrika, Lateinamerika und China sollen jedoch allen Expansionsbestrebungen zum Trotz (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=080111029 ) "nahezu unbedeutend bleiben", so Photon Consulting in einer Aussendung.

"Die Verkaufspreise liegen hierzulande wesentlich höher als beispielsweise in Afrika, weshalb sich Produzenten wohl kaum dazu entschließen werden, nach Afrika zu expandieren", heißt es von einem Brancheninsider im Gespräch mit pressetext. "In Nordafrika kosten selbst veraltete Solarzellen heute doppelt so viel wie vor zehn Jahren", sagt Alexander Karsner, US-amerikanischer Staatssekretär für erneuerbare Energien. Während der Zubau von Solaranlagen in Deutschland im Vorjahr bei etwa 1.300 Megawatt gelegen habe, käme man in Afrika nur auf 15 Megawatt, so der Experte weiter. Bis 2010 seien in Deutschland Neuinstallationen von Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von rund 6.500 Megawatt zu erwarten.

Über die geplante Novelle des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes (EEG) sind sich die Branchenvertreter des Sektors nicht vollkommen einig. Einerseits werden die mengenmäßig unbegrenzten und gleichzeitig hohen Förderungen von neuen Solaranlagen begrüßt, da so ein rasanter Zubau in Deutschland ermöglicht werde. "Hersteller können aufgrund der unbegrenzten Solarförderung immer nach Deutschland verkaufen oder hier Anlagen bauen" meint Bernd Schüßler, Sprecher bei Photon Consulting, im Gespräch mit pressetext. "Die EEG-Novelle ist zu begrüßen und wird dafür sorgen, dass Unternehmen aus der Solarbranche ihre Gewinnmargen weiter steigern können", fährt Schüßler fort.

Andererseits warnen Kritiker vor einem massiven Kostendruck: Dem Bundesumweltministerium zufolge sollen die Vergütungen für die Solarstrom-Einspeisung ab 2009 um 9.2 Prozent bei Dachanlagen bzw. um 9,8 Prozent bei Freiflächenanlagen sinken. Damit die Rendite von Photovoltaik-Anlagen weiterhin akzeptabel bleibt, müssen die Preise für die Anlagen selbst um bis zu 15 Prozent abgesenkt werden. "Dabei handelt es sich um Argumente der Solar-Lobby, die natürlich das Maximum für ihren Sektor herausholen will", entgegnet Schüßler im pressetext-Gespräch. Die Rohstoffkosten seien aber nicht so massiv gestiegen, dass die Margen besorgniserregend wären. "Es ist durchaus legitim, die Preise für die Anlagen zu senken und dazu bleibt noch sehr viel Luft", schließt Schüßler.

(Ende)
Aussender: pressetext.deutschland
Ansprechpartner: Manuel Haglmüller
Tel.: +43-1-811-40-315
E-Mail: haglmueller@pressetext.com
|