pte20080130018 Unternehmen/Wirtschaft, Medien/Kommunikation

Yahoo: Übernahmegerüchte nach Gewinneinbruch

Analyst: "Jobstreichung konsequenter Schritt, um profitabler zu werden"


Google weiterhin unangefochtener Marktführer (Foto: pixelio.de)
Google weiterhin unangefochtener Marktführer (Foto: pixelio.de)

Sunnyvale/Wien (pte018/30.01.2008/12:00) Der US-Internetportal-Betreiber Yahoo heizt mit seinem Gewinneinbruch um ein Viertel gegenüber dem Vorjahr Spekulationen um eine mögliche Übernahme durch Microsoft oder Marktführer Google weiter an. Das derzeit im Umbau befindliche Unternehmen teilte gestern, Dienstagabend, mit, im Schlussquartal 2007 nur rund 206 Mio. Dollar Gewinn erzielt zu haben, wohingegen der Umsatz um knapp acht Prozent auf 1,8 Mrd. Dollar gesteigert werden konnte. Obwohl der Konzern mit diesen Zahlen noch über den Erwartungen der Analysten liegt, wirkte sich die Ankündigung, rund 1.000 der weltweit 14.300 Jobs zu streichen, negativ auf den Aktienkurs aus. Das Papier fiel im nachbörslichen Handel um mehr als zehn Prozent auf 18,60 Dollar.

"Vor dem Hintergrund des aggressiven Wettbewerbs im Internet-Suchmaschinengeschäft ist vorrangig die Zahl der Nutzer im Anzeigensegment wesentlich. Insofern machen Yahoo nicht nur die Übermacht des Hauptkonkurrenten Google, sondern auch Internet-Kontaktportale wie MySpace das Leben schwer. Von daher schließe ich nicht kategorisch aus, dass der Konzern von Microsoft in naher Zukunft übernommen werden könnte", sagt Christian Hinterwallner, Analyst bei der Raiffeisen Zentralbank Österreich, im Gespräch mit pressetext. Dem Experten zufolge ist dieses Szenario denkbar, da Microsoft bereits im Laufe des vergangenen Jahres davon sprach, seine Suchabfragendienste gegenüber Google aufrüsten zu wollen.

Laut Hinterwallner seien solche Expansionspläne hingegen ohne organisches Wachstum nicht realistisch zu bewältigen. Yahoo-Konzernchef und Firmengründer Jerry Yan gab vor dem Hintergrund des enttäuschenden Ergebnisses zu, dass die Konkurrenz 2007 sehr stark gewachsen sei und "die gegenwärtige Transformation Zeit braucht", zitiert das Branchenportal Cnet den Manager. Hinterwallner zufolge habe es Yahoo in den vergangenen Jahren versäumt, in wichtigen Internet-Geschäftsfeldern rechtzeitig Fuß zu fassen. "Daher sehe ich das Vorhaben der Unternehmensführung, in den kommenden Monaten drastisch Jobs zu streichen, als konsequenten Schritt, um vor allem gegenüber Google wieder profitabler zu werden und sich neu aufzustellen", ergänzt Hinterwallner auf Nachfrage von pressetext.

Auch andere Brancheninsider sehen diese Maßnahmen als dringend notwendig, da die Yahoo-Aktie in den vergangenen zwölf Monaten mehr als ein Viertel ihres Wertes verlor. Neuinvestitionen in den Bereichen Werbung und mobile Inhalte sollen jedoch weiter forciert werden, um Rückstände aufholen zu können, berichtet das Wall Street Journal. Zu diesem Zweck gab Yahoo auch bekannt, seine Werbepartnerschaft mit dem US-amerikanischen Telekommunikationsunternehmen AT&T http://www.att.com fortzusetzen. Im Geschäftsjahr 2007 steigerte das Unternehmen den Umsatz um acht Prozent auf insgesamt 6,97 Mrd. Dollar. Der Nettogewinn hingegen ging im abgelaufenen Kalenderjahr von 751 auf 660 Mio. Dollar zurück.

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