pte20070312004 Unternehmen/Wirtschaft, Forschung/Entwicklung

Arbeitskräftemangel vertreibt Unternehmen aus Europa

Technische Fachkräfte sind derzeit schwer zu finden


Quelle: vdp-online.de
Quelle: vdp-online.de

New York (pte004/12.03.2007/06:20) Jahrzehnte litt Europa an hohen Arbeitslosenraten, doch nun scheint sich der Spieß zumindest in manchen Bereichen umgedreht zu haben. Hochqualifizierte technische Fachkräfte sind, vor allem seit dem wirtschaftlichen Aufschwung im vergangenen Jahr, heiß begehrt. Das Angebot kann jedoch die Nachfrage nicht decken, wie die New York Times berichtet. Um den Bedarf zu erfüllen, werden nun vermehrt Arbeitskräfte von außerhalb Europas angeworben. Manche Unternehmen entschließen sich sogar dazu, Teile in Länder wie China, Brasilien oder die USA auszulagern, wo kein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften herrscht.

Ende 2006 lag die Arbeitslosenrate in den EU-13 bei 7,5 Prozent, also am niedrigsten Stand seit dem Jahr 1993. Der Präsident der Europäischen Zentralbank weist allerdings darauf hin, dass 11,1 Mio. Arbeitslose immer noch eine sehr große Zahl ist. Doch nichtsdestotrotz treten gerade in den dynamischen, zukunftsorientierten Branchen problematische Engpässe auf. Eine Studie der Europäischen Kommission über Arbeitskräftemangel zeigt, dass davon unter anderem Branchen wie Computerhardware-Produktion, Software Entwicklung und Maschinenbau aber auch die Modeindustrie und das Bankwesen betroffen sind. Der Verein Deutscher Ingenieure VDI http://www.vdi.de schätzt, dass es Ende 2006 um die 22.000 offene Stellen für Ingenieure gab, was 30 Prozent über den Zahlen des Vorjahres liegt. Ein beschäftigter Ingenieur schafft durchschnittlich 2,3 Arbeitsplätze in anderen Bereichen, das bedeutet einen wirtschaftlichen Verlust von rund 3,7 Mrd. Euro allein in Deutschland.

Unternehmen gehen nun auch verstärkt auf Schulen und Universitäten zu, um das Interesse junger Menschen für eine Ausbildung im technischen Bereich zu wecken. Zum Teil wird auch versucht, ausländische Arbeitskräfte anzuwerben. Doch diese werden oft mit bürokratischen Hürden konfrontiert und besitzen nicht immer die nötigen Sprachkenntnisse um ihren Beruf in Europa problemlos ausüben zu können. Andere Unternehmen wandern in Länder ab, in denen kein Arbeitskräftemangel herrscht. So zum Beispiel die deutsche SMS Group, die international im Anlagen- und Maschinenbau tätig ist. Derzeit wird überlegt, Unternehmensteile nach China, Indien, USA oder Brasilien auszulagern - Grund dafür ist in erster Linie Personalmangel.

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