pte20070227041 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Virtualisierung stoppt Vormarsch der Billig-Server

Highend-Systeme pushen Gesamtumsatz auf höchstes Niveau seit 2000


Blade-Server im Aufwind (Foto: ibm.com)
Blade-Server im Aufwind (Foto: ibm.com)

Framingham (pte041/27.02.2007/13:55) Die Verkäufe von Low-End-Serversystemen haben sich im Schlussquartal 2006 dramatisch eingebremst. Aktuellen Berechnungen der Marktforscher von IDC zufolge hat der Absatz von x86-Servern, die etwa beim Betreiben von Websites zum Einsatz kommen, lediglich um 1,1 Prozent auf 1,85 Mio. Systeme zugelegt. Im dritten Quartal hatte dagegen noch ein Plus von 8,8 Prozent zu Buche gestanden. IDC-Analyst Matt Eastwood machte für die Abschwächung insbesondere den Einsatz von Virtualisierungssoftware verantwortlich, die es den IT-Experten ermöglicht, die Auslastung der vorhandenen Server zu steigern.

"Es ist klar, dass sowohl große als auch kleine Organisationen rund um den Globus aggressiv investieren, um ihre IT-Infrastruktur zu vereinfachen und zu virtualisieren", meint Eastwood. Die Marktbeobachter von Gartner sehen allerdings für den Rückgang der Wachstumsraten im Einstiegssegment neben dem Trend zur Virtualisierung weitere wichtige Faktoren. Laut Gartner-Chefanalyst Jeffrey Hewitt überlegen die Kunden derzeit eher den Umstieg auf Server mit Vier-Kern-Technologie und zögern deshalb mit dem Kauf von Systemen.

Der Gesamtmarkt ist trotz der Schwächephase bei den x86-Servern weiter im Aufwind begriffen. Der Umsatz kletterte im vierten Quartal 2006 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,2 Prozent auf 15,2 Mrd. Dollar (11,5 Mrd. Euro). Die Verkaufszahlen stagnierten allerdings. Auf das Gesamtjahr gerechnet, konnte der anhaltende Run auf Midrange- und Highend-Systeme im Unternehmensbereich den Servermarkt auf ein neues Umsatzhoch seit dem Jahr 2000 pushen. Laut IDC stieg der weltweite Serverumsatz um zwei Prozent auf 52,3 Mrd. Dollar. Die Absatzzahlen legten um 5,9 Prozent auf 7,5 Mio. Server zu.

IBM hat seine Führungsposition auf dem Servermarkt mit einem Marktanteil von 37,9 Prozent behauptet, musste aber leichte Einbußen hinnehmen. HP konnte dank der guten Performance seiner Proliant-Server seinen zweiten Platz verteidigen und kam auf einen Marktanteil von 26,8 Prozent. Mit einem Umsatzplus von 24,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal hat sich Sun im Schlussquartal 2006 an Dell vorbei auf den dritten Rang geschoben. Sun hält jetzt 9,7 Prozent, Dell noch 9,4 Prozent der Marktanteile.

Bei den Betriebssystemen macht Linux weiter Dampf. Linux-Server haben im vierten Quartal Umsätze in Höhe von 1,8 Mrd. Dollar eingespielt und damit 15,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit stieg der Marktanteil der Linux-Server auf 11,9 Prozent am gesamten Serverumsatz. Windows-Server verzeichneten ein Umsatzplus von 9,4 Prozent auf 5,3 Mrd. Dollar und kommen auf einen Marktanteil von 34,9 Prozent. Das Unix-Segment konnte mit einem Plus von 2,8 Prozent aufwarten. Das bedeutet einen Umsatz von 5,1 Mrd. Dollar und einen Marktanteil von 33,5 Prozent. Satte Zuwächse verzeichnete laut IDC darüber hinaus der Blade-Markt. Blade-Server verbuchten im vierten Quartal einen Umsatz von 788 Mio. Dollar und damit um 18,2 Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum.

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