pte20061024041 Umwelt/Energie, Kultur/Lifestyle

Dino-Schicksal - WWF warnt vor größtem Artensterben

Globaler Ressourcenkonsum führt zu dramatischem Rückgang der Biodiversität


WWF-Canon: Chris M. Bahr
WWF-Canon: Chris M. Bahr

Wien/Gland (pte041/24.10.2006/13:40) Mit der neuesten Studie "Living Planet Report 2006" weist die Umweltorganisation WWF http://www.wwf.at auf den dramatischen Rückgang der Artenvielfalt hin. Schreitet der Verbrauch an natürlichen Ressourcen im selben Tempo voran wie bisher, würden wir im Jahr 2050 die Ressourcen von zwei Planeten benötigen, um unsere Bedürfnisse nach Nahrung, Energie und Infrastruktur zu decken. Bei einer Gesamtbevölkerung von 6,4 Mrd. Menschen stehen jedem Erdenbürger im Durchschnitt 1,8 Hektar produktive Fläche zur Verfügung. Wie groß der Ressourcenverbrauch jedes Einzelnen tatsächlich ist, lässt sich anhand des Umweltverhaltens-Tests Fussabdruck http://www.fussabdruck.at feststellen.

"Österreich liegt im internationalen Vergleich mit einem Verbrauch von 4,9 Hektar pro Person noch vor Deutschland auf Platz 19 und somit im obersten Sechstel der Länder mit dem höchsten Ressourcenverbrauch", so Thomas Kaissl, Konsum- und Nachhaltigkeitsexperte beim WWF-Österreich, im pressetext-Interview. Darum sei es höchste Zeit, sich von der Wegwerfgesellschaft zu verabschieden und nachhaltiger zu leben. "Der einfache Test zum eigenen Beitrag des Umweltverhaltens ist als Bewusstseinstool gedacht", meint Kaissl. Der Test sollte auf populäre Art und Weise ins Gedächtnis rufen, was wir täglich an Ressourcen verbrauchen. "Dabei liegt der Schwerpunkt auf vier verschiedenen Kreisläufen: Wohnen, Mobilität, Ernährung und Konsumverhalten", erklärt der Experte. Es sei durchaus klar, dass jeder nur bedingt autonom regeln kann, wie sein eigener Ressourcenverbrauch einzuschränken ist. Beim Wohnen etwa wird nach der Art der Heizung gefragt, bei der Mobilität nach dem Transport zur Arbeit sowie der Flug-Frequenz eines jeden. "Vielfach unterschätzt wird auch die Auswirkung des Fleischkonsums auf die Umweltzerstörung. Das am häufigsten verwendete Futtermittel Soja trägt zu einem großen Teil zur Vernichtung der Regenwälder bei", so Kaissl. Aufmerksam machen will der WWF auch auf den Papierverbrauch: 40 Prozent des Holzeinschlags werden nur für die Papierindustrie getätigt.

"Mit dem Test soll die Bevölkerung wirklich aufgerüttelt werden", meint der WWF-Experte. Es soll auch aufmerksam gemacht werden, dass möglicherweise in einzelnen Punkten eine bessere Bilanz erreicht werden könne. "Der Test wird im übrigen gemeinsam mit der Wochenzeitung News in Österreich durchgeführt. Damit kann das Thema Nachhaltigkeit landesweit platziert werden", meint Kaissl abschließend.

Als Maßeinheit für die in der Studie vorgestellten Fakten zum globalen Biodiversitätsverlust dient der "Living Planet Index". Seit 1970 wird mit Hilfe dieses Index die Bestandsentwicklung an 3.600 Populationen von 1.300 Wirbeltierarten weltweit untersucht. Insgesamt wurden Daten über 695 an Land lebende Arten und 344 Süßwasserarten sowie 274 Meeresarten analysiert. Die an Land lebenden Arten verzeichnen seitdem einen Rückgang um 31 Prozent, Süßwasserarten um 28 Prozent und Meeresarten um 27 Prozent. Abgeleitet davon analysiert die Studie den Ressourcenverbrauch - der hier ökologischer Fußabdruck genannt wird -. Zwischen 1961 und 2003 hat sich dieser mehr als verdreifacht. Der am schnellsten wachsende Faktor ist hier der CO2-Ausstoß, der in dem Zeitraum um das Nneunfache gestiegen ist.

Weltmeister beim Ressourcenverbrauch sind mit 11,9 Hektar pro Person die Vereinigten Arabischen Emirate, gefolgt von den USA mit 9,6. Der durchschnittliche ökologische Fußabdruck der EU-25 liegt mit 4,8 Hektar im obersten Sechstel. Den geringsten Fußabdruck mit 0,5 Hektar pro Einwohner haben Bangladesch, Somalia und Afghanistan.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Wolfgang Weitlaner
Tel.: +43-1-811 40-307
E-Mail: weitlaner@pressetext.com
|