pte20060823041 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

DVD-Boom bricht ab

Erstmals rückläufige Umsatzzahlen


Hamburg (pte041/23.08.2006/15:56) Der DVD-Boom ist erstmals seit Einführung des Datenträgers im Jahr 1999 abgeflaut. Wie die aktuellen Zahlen von GfK Panel Services Deutschland http://www.gfk.com im Auftrag der deutschen Filmförderungsanstalt http://www.ffa.de belegen, verzeichnet der Gesamtmarkt aus Verkauf und Verleih im ersten Halbjahr 2006 einen Umsatzrückgang von 10,4 Prozent. Während in den ersten sechs Monaten des Rekordjahres 2005 752 Mio. Euro eingenommen wurden, waren es in diesem Jahr nur 674 Mio. Euro. Die Zahl der verkauften DVDs liegt mit 42,6 Mio. um 2,4 Prozent unter jener von 2005. Im Vergleich zu 2004 wurden jedoch immer noch sehr gute Verkaufszahlen erzielt. Damals wurden in den ersten sechs Monaten nur 37,3 Mio. DVDs abgesetzt.

Der DVD-Kaufumsatz verringerte sich im ersten Halbjahr um 6,6 Prozent auf 540 Mio. Euro. Grund für die Abnahme war vor allem ein weiter gesunkener Durchschnittspreis. Lag dieser im Vorjahr noch bei 13,25 Euro, waren es in den ersten sechs Monaten 2006 nur noch 12,67 Euro. "Nun sollte der untere Rand des Preisgefüges langsam erreicht sein, womit einzelne Aktionen natürlich nicht ausgeschlossen sind", sagt Oliver Trettin, Vizechef vom Bundesverband Audiovisuelle Medien, gegenüber pressetext. Zudem gab es im ersten Halbjahr eine rückläufige Vermarktung aktueller Kinofilme, was die Anzahl der verkauften DVDs nach unten drückte. Der Umsatzanteil dieser Filme lag bei nur 35 Prozent. In den vergangenen Jahren brachten aktuelle Kinohits jedoch immer zwischen 40 und 46 Prozent des Umsatzes ein.

Im Gesamtjahr 2006 sollte die Anzahl der verkauften DVDs in etwa das Ergebnis des Rekordjahres 2005 erreichen, so Trettin. Der Umsatz jedoch werde niedriger ausfallen als im vergangenen Jahr, da dem der Preisverfall sowie das Ergebnis des ersten Halbjahres entgegenstünden. "Mit einer Haushaltsausstattung mit DVD-Abspielgeräten von nahezu 70 Prozent ist die Sättigungskurve langsam erreicht", meint Trettin auf Nachfrage von pressetext. Noch größere Umsätze seien daher eher unrealistisch. "Zu beachten ist aber, dass sich der Videomarkt seit Einführung der DVD noch verdoppelt hat. Höhere Umsätze sind wohl mit Einführung der Formate HDDVD und Blu-ray zu erwarten", so Trettin.

Auch Fußball-WM und heißes Wetter haben dem DVD-Markt im ersten Halbjahr etwas zugesetzt. Die Verleihvorgänge in den Videotheken nahmen um 10,7 Prozent ab. Während im Vergleichszeitraum 2005 147 Mio. Euro mit der Filmvermietung eingenommen wurden, waren es in diesem Jahr nur 128 Mio. Euro. Die Videothekare mussten einen Umsatzrückgang von 13 Prozent verschmerzen. Am meisten Geld brachten ihnen die Titel "Mr. & Mrs. Smith", "Die Insel" sowie "Flightplan" ein. In den Verkaufscharts belegte "Harry Potter und der Feuerkelch" den ersten Platz.

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