pte20060724035 Medien/Kommunikation, Produkte/Innovationen

Skype-Erfinder brüten an TV-Show-Portal

Kooperation mit Sendern soll Rechtsstreitigkeiten vermeiden


Mountain View (pte035/24.07.2006/15:56) Die Pioniere des Filesharing, Niklas Zennstrom und Janus Friis, arbeiten an einem neuem Internetprojekt, berichtet das US-Wirtschaftsmagazin Business Week. Das Entwickler-Duo soll dem Bericht zu Folge an einer Software für den Vertrieb von Fernsehshows und Videos über das Web arbeiten. Unter dem Codenamen "The Venice Project" sollen Software-Entwickler in Teams in verschiedenen Städten, darunter in Venedig, New York und London, an dem neuen Projekt arbeiten. Die Teams sollen sich derzeit in Gesprächen mit Sendern befinden. Ob es schon Vereinbarungen gibt, sei unklar. Tim von Törne, Country Manager von Skype Deutschland http://www.skype.com , konnte die Existenz des Venice Projects auf Anfrage von pressetext weder bestätigen noch dementieren.

Im Gegensatz zur Musik- und Filmtauschbörse Kazaa http://www.kazaa.com sollen diesmal keine rechtlichen Streitigkeiten provoziert werden. Trotz des riesigen Erfolgs der Tauschbörsenplattform, haben die Klagen der Film- und Musikindustrie die wirtschaftlichen Aussichten von Kazaa zerstört. Zennstrom und Friis wollen bei diesem Projekt von Anfang an mit der TV-Industrie zusammenarbeiten. Diese ist dem Internet und seinen Vertriebsmöglichkeiten gegenüber aufgeschlossener als die Musik- und Filmwirtschaft, die sich lange gegen die digitale Vermarktung gewehrt hat. Ganz neu ist die Idee der Verbreitung von Videos über das World Wide Web jedoch nicht. Auf Bittorrent, YouTube, Veoh und Video Egg werden schon lange Videoclips getauscht. Einzelheiten zu dem Projekt der zwei Skandinavier sind noch nicht bekannt. Business Week erwartet frühestens für diesen Herbst eine offizielle Ankündigung.

Die TV-Branche ist bislang noch zurückhaltend mit ihrer Präsenz im Internet. Zennstrom und Friis ahnen wohl, dass die Zeit bald reif sein wird für die Fernsehindustrie, sich auch diesen Vertriebsweg zu eröffnen. Zennstrom und Friis veröffentlichten 2001 die Kazaa-Software, mit der Nutzer aus aller Welt Dateien aller Art tauschen können. Wegen der zweifelhaften Legalität des System, verkauften die Entwickler die Software kurz darauf an Sharman Networks (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=020122020 ). Auch der Internettelefonieanbieter Skype, den es seit 2003 auf dem Markt gibt, basiert wie Kazaa auf dem Filesharing-Prinzip. Skype wurde im September 2005 vom Online-Auktionär eBay aufgekauft.

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