pte20060314018 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Frankreich will iPod-Monopol aufbrechen

Gesetz soll iTunes-Musik legal konvertierbar machen


Paris (pte018/14.03.2006/12:47) Kommenden Donnerstag werden französische Parlamentarier einen weiteren Vorstoß zur Liberalisierung des Urheberrechts bei digitalen Inhalten wagen. Nach dem Scheitern der Global-Lizenz wollen die Abgeordneten diesmal Apples iTunes-Music-Store http://www.apple.com an den Kragen. Das Gesetz soll es Anwendern in Zukunft ermöglichen, iTunes-Musiktitel in andere Formate legal zu konvertieren. Apples beliebter MP3-Player iPod würde bei Durchgehen dieses Gesetzes obsolet werden. Was die Urheberrechtsverbände noch mehr fürchten: Konvertierte Songs könnten auch außerhalb Frankreichs verbreitet werden.

Das könnte dazu führen, dass Apple seinen französischen iTunes-Ableger schließt, warnen Wirtschaftsexperten. "Die Person, die konvertierte iTunes-Songs hat, kann sie überall zugänglich machen", sagte Marc Guez, Chef der französischen Verwertungsgesellschaft Societe Civile des Producteurs Phonographiques (SCPP), im Wall Street Journal. Bisher können aus dem iTunes-Store herunter geladene Titel nur auf dem iPod gespielt werden. Christian Vanneste, Parlamentsabgeordneter und Mitglied der Mitte-Rechts-Partei UMP, hingegen ist der Überzeugung, dass das Gesetz die Internetpiraterie bekämpfen und den legalen Online-Musikmarkt weiter stärken werde.

Apple war auf Anfrage von pressetext zu keiner Stellungnahme bereit. Auch der Musikriese Sony http://www.sony-europe.com , der mit Connect Store http://www.connect-europe.com einen eigenen Online-Musikstore nach einem ähnlichen Prinzip wie iTunes betreibt, war zu keinem Kommentar bezüglich des geplanten Gesetzes bereit. "Sollte das Gesetz durchkommen, werden wir Maßnahmen ergreifen", so Jean-Baptiste Duprieu, Pressesprecher von Sony Europe. Wie diese Maßnahmen aussehen werden, wollte er pressetext gegenüber nicht verraten.

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