pte20060118020 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Schweizer Musikindustrie macht ernst mit "Game Over"

Erste Strafanzeigen gegen Tauschbörsen-User


Zürich (pte020/18.01.2006/13:10) Die Schweizer Musikindustrie hat erstmals Strafanzeigen gegen private User von P2P-Tauschbörsen eingebracht. Im November 2005 startete der Verband der Schweizer Musikwirtschaft IFPI http://www.ifpi.ch die Aktion "Game Over". Im Rahmen der Aktion wurden Beweise gegen private Raubkopierer sichergestellt, die nun als Grundlage der Strafanzeigen dienen, teilte der Verband heute, Mittwoch, mit. Notwendig seien die Strafanzeigen, weil die Provider aus rechtlichen Gründen die Forderungsschreiben der Musikindustrie an die anonymen User nicht weiterleiten wollten.

"Wir bedauern, dass eine Lösung ohne Strafanzeige nicht möglich ist", so Peter Vosseler, Geschäftsführer der IFPI Schweiz. Die Identität der anonymen User ist nur den Providern bekannt. Sie sind nur im Fall eines Strafverfahrens dazu verpflichtet, den Behörden Auskunft zu geben. Die IFPI wollte den ertappten Usern über den Provider eine außergerichtliche Lösung anbieten: Löschen der illegalen Musikdateien, eine Unterlassungsverpflichtung sowie einen Schadenersatz je nach Schwere der Rechtsverletzung zwischen 3.000 und 9.000 Franken (1.900 bis 5.800 Euro). Das Weiterleiten dieser Forderungen verweigerten die Schweizer Provider, daher wurden nun die ersten Strafanzeigen bei der Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich eingebracht.

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