pte20051207025 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Erstmals Unterseite vom Antarktis-Eis erforscht

Stabilität von Eisdecke gibt Hinweise auf Meeresspiegel-Änderungen


Bbas-Agasea/
Bbas-Agasea/

London/Washington (pte025/07.12.2005/11:40) Ein britisch-amerikanisches Forschungsteam hat erstmals die Unterseite der West-Antarktischen-Eisdecke vermessen und kartografiert. Die ersten Ergebnisse sind nun veröffentlicht worden. Demnach zeigen sich unter dem antarktischen Eis Täler, Berger und Seen, berichtet die University of Texas http://web.ig.utexas.edu .

Die Wissenschaftler der British Antarctic Survey http://www.antarctica.ac.uk und der American Geophysical Union AGU http://www.agu.org wollten schon seit längerem herausfinden, wie stabil die Eisdecke tatsächlich ist. Die neuen Radar-Aufnahmen machen deutlich, wie diese Region ohne Eis tatsächlich aussieht. Die Forschungsergebnisse werden in erster Linie Hinweise darauf geben, wie sich die globale Erwärmung auf die Antarktis auswirkt. Das komplette Schmelzen der West-Antarktischen-Eisdecke würde weltweit zum Anstieg des Meeresspiegels um 1,3 Meter führen.

"Die Daten sind wirklich sehr wichtig, denn sie machen deutlich wie sich die globale Erwärmung auf die Meeresspiegel auswirkt", meint Don Blankenship von der University of Texas. Der britische Forschungsleiter David Vaughan fügt noch hinzu, dass vor allem die Geschwindigkeit eines Anstiegs von Relevanz sei. "Jeder will wissen, ob und wie schnell die Meeresspiegel steigen werden, ob es zehn, 50 oder gar 100 Zentimeter sind", so Vaughan. Diese Daten sollen nun errechnet werden.

Die beiden Forschungsteams hatten die untersuchten Teile der Westantarktis in zwei Segmente geteilt, dem britischen "Bbas" und dem amerikanischen "Agasea". Die beiden Forschungsflugzeuge waren mit zahlreichen speziellen Messgeräten wie Magnetometer und speziellen Radargeräten ausgerüstet, die das drei bis vier Kilometer dicke Eis "durchleuchten" konnten. Mindestens 80.000 Kilometer haben die Flugzeuge seit Dezember 2004 zurückgelegt. Die Ergebnisse sind viel versprechend, da sie ein detailliertes Bild der Topografie mit den beiden großen Gletschern, Twaithes und Pine Island Glacier (PIG) geben. Die Veränderungen der beiden Gletscher, die in "Eisflüssen" ins Meer brechen, ist für die Klimaforscher von großer Bedeutung. Unbekannt ist immer noch, wie sich die globale Erwärmung auf diesen Kreislauf auswirkt. Allein PIG transportiert jährlich Eismengen von 69 Kubikkilometer.

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