pte20051124014 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Heldenhaftes Marketing für erstes Marvel-Game von EA

Partnerschaft mit Comic-Verlag hat langfristig "absolutes Top-Potenzial"


Comic-Miniserie
Comic-Miniserie "The Imperfects" als Promotion für EA-Game "Marvel Nemesis"

Wien (pte014/24.11.2005/09:26) Superhelden sind am Vormarsch, im Kino, aber auch in Computerspielen. Eine ganze Reihe von neuen PC- und Konsolenspielen, die auf erfolgreichen Superhelden-Comics basieren, sind in den Regalen der Händler zu finden. Wie bei der Verfilmung von Comics können die Produzenten dabei auf eine loyale Fangemeinde bauen, gehen aber auch das Risiko ein, die Erwartungen der mit den Comic-Welten vertrauten Fans zu enttäuschen. Electronic Arts (EA) http://www.ea.com hat mit dem Game "Marvel Nemesis: Rise of the Imperfects" ein Paradebeispiel für die Promotion eines Comic-Games geliefert. Dennoch konnte das Spiel in den USA die hoch gesteckten Erwartungen nicht erfüllen.

EA hat bei Entwicklung und Marketing von "Marvel Nemesis" eng mit dem Comic-Verlag Marvel zusammengearbeitet. Sechs Monate vor dem Launch des Games startete der Verlag eine sechsteilige Mini-Serie, die acht neue Charaktere in das an bunten Figuren reiche Marvel-Universum einführte. Geburtshelfer der neuen Figuren waren keine Geringeren als Größen wie Spiderman, Wolverine, Elektra, Daredevil, The Thing und andere Helden, die oft bereits durch Hollywood-Verfilmung einem größeren Publikum bekannt sind. Für eine fundierte Handlung sorgten populäre Autoren von Marvel, sogar der Autorenstar Mark Millar war involviert. Im Oktober, dem Startmonat des Spiels, fanden Marvel-Leser - zweifellos eine Kernzielgruppe - in sämtlichen Comics doppelseitige Ankündigung im Stile von Championship-Kämpfen: EA versus Marvel.

Der Hype sollte dem Game für PS2, Xbox, Gamecube, PSP und Nintendo DS einen Marketing-Vorsprung gegenüber konkurrierenden Spielen auf Basis von Marvel-Charakteren verschaffen. So hat Activision den zweiten Teil von "X-Men Legends" und "Ultimate Spiderman" in den Regalen stehen. Vivendi Universal Games lädt mit dem Hulk zur "Ultimate Destruction" ein. Aber trotz vorbildlichem Marketing hat das Spiel die Erwartungen in den USA offenbar nicht erfüllt. Nach nur einem Monat wurde der Preis von 49,99 Dollar auf 29,99 Dollar gesenkt.

Reinhard Leeb, Österreich-Chef von EA, meint im pressetext-Interview, dass "in den USA möglicherweise ganz andere Erwartungen in das Spiel gesetzt wurden". "Marvel Nemesis" sei nicht so bekannt wie andere Marvel-Titel. In Deutschland und Österreich sei EA jedenfalls mit dem Verkauf des Games zufrieden, eine Preisreduktion daher nicht zu erwarten. Die Partnerschaft mit Marvel sei nicht an einem Spiel zu messen, betont Leeb. "Das ist eine Partnerschaft auf längere Sicht, das Franchise hat einfach von der Historie her ein absolutes Top-Potenzial", so Leeb (vgl. pte http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=051123005 ). Im deutschsprachigen Raum, wo Superhelden-Comics kein Massenpublikum wie in den USA erreichen, ist der Launch nicht mit dem Verlag abgestimmt. Die Comic-Miniserie "The Imperfects" erscheint in deutscher Sprache voraussichtlich erst im Mai 2006, wie der Panini-Verlag auf Anfrage von pressetext mitteilte.

Das Game "Marvel Nemesis" ist eine kluge Kombination von Adventure-Rollenspiel (Story) wie "X-Men Legends" und Mann-gegen-Mann-Fight (Duell) wie schon in dem Klassiker "Marvel vs. Capcom". Bei der Entwicklung des Spiels war EA sichtlich bemüht die Atmosphäre der Comic-Serie ins Spiel zu übertragen, was tatsächlich auch gut gelungen ist. Die meist zerstörbare 3D-Umgebung lädt zur Zerstörungswut ein, beinahe alles kann auf den Gegner geworfen werden. Allerdings ist sowohl der Duell-Modus als auch der Story-Modus ausbaufähig, wenn man das Werfen mit Gegenständen satt hat. Die Steuerung der insgesamt 18 unterschiedlichen EA- und Marvel-Charaktere unterscheidet sich kaum, es stehen relativ wenige Moves zur Verfügung. Das ärgert, wenn man an die zahlreichen Superkräfte der Helden denkt. Im Nahkampf kommt daher mitunter Langeweile auf. Online können nur PS2- und Xbox-Spieler gegeneinander antreten. Insgesamt dürfte das Spiel aber bei Marvel-Fans und Gamern mit Comic-Faible gut ankommen. Bei EA ist man jedenfalls überzeugt, mit dem ersten Franchise-Game seit dem Deal mit Marvel im Vorjahr die "richtigen Kunden anzusprechen", so Leeb (vgl.pte http://pressetext.at/pte.mc?pte=040206015 ).

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