pte20050726038 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Gefahren von Resistenzen bei Genpflanzen heruntergespielt

Herbizidtolerantes Superkraut entdeckt


London (pte038/26.07.2005/14:26) Die Gefahr von superresistenten Pflanzen beim Anbau von genetisch verändertem Raps wird nach Ansicht von Umweltexperten deutlich nach unten gespielt. Wie erst jetzt bekannt geworden ist, haben Wissenschaftler des Centre of Ecology and Hydrology (CEH) http://www.ceh.ac.uk in Großbritannien nahe eines Feldes, an dem genveränderter Raps angebaut wurde, einen herbizidresistenten Ackersenf gefunden. Die Pflanze reagierte auf das Herbizid Liberty nicht, berichtet BBC-Online http://news.bbc.co.uk .

Die Studie wurde im Zuge der UK-Farm Scale Evaluations (FSEs) an einem Feld durchgeführt. Ziel war es herauszufinden wie und ob es zu einem Transfer vom Raps zu wildwachsenden Pflanzen kommen kann. Gegner genetisch veränderter Pflanzen hatten immer wieder befürchtet, dass es zu solchen Gen-Transfer kommen könnte. Befürworter hingegen haben dazu gemeint, dass dieses Risiko äußerst gering sei bzw. gar nicht bestehe. In dem Versuch stellte sich jedoch heraus, dass es tatsächlich besteht.

Das CEH-Team hat mehr als 95.000 Samen frei lebender verwandter Pflanzen in und rund um die Anbaufläche des Gen-Raps untersucht. Die Samen wurden in Gewächshäusern zu fertigen Pflanzen gezogen und anschließend untersucht. Insbesondere interessierten sich die Forscher, wie die Pflanzen auf das Herbizid Liberty reagierten. Insgesamt fanden die Forscher nur zwei Pflanzen von Brassica rapa, einer nahen Verwandten des Ölraps, die Resistenzen zeigten. Allerdings konnten die Forscher eine Pflanze ausmachen, die überhaupt keine Reaktion zeigte. Sie nehmen an, dass es sich um Ackersenf (Sinapis arvensis) handelt. In der DNA-Analyse stellten sie fest, dass genetische Spuren vom Gen-Raps vorhanden waren. Im folgenden Jahr konnten am Feld allerdings keine Resistenzen beim Ackersenf gestellt werden.

Für Umweltexperten bedeutet bereits ein einziges resistentes Pflänzchen eine Gefahr für andere wildwachsende Arten. Ein kommerzieller Gen-Raps-Acker könnte nach Ansichten von der Umweltgruppe Friends of the Earth http://www.foe.org zu einer wahren Flut an resistenten Arten werden. Dann müsste der Einsatz der Herbizide um ein Vielfaches erhöht werden.

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