Spiderman vor indischer Wiedergeburt
US-Comicbook-Industrie entdeckt Indiens Jugend
Bangalore (pte033/22.11.2004/14:00) Spiderman, Superman, Batman & Co sollen bald auch indische Pendants haben. Das Unternehmen Gotham Studio Asia, ein Joint Venture der indischen Medienagentur Intent und der Gotham Entertainment Group, will US-amerikanische Comic-Helden für die indische Jugend aufbereiten. Hintergrund der ambitionierten Pläne ist der Triumphzug des japanischen Mangas im Westen. Nun sollen indische Adaptionen westlicher Comics die Welt indischer Jugendlicher erobern, berichtet die New York Times (NYT) heute, Montag.
Die Gotham Entertainment Group ist der größte Lizenznehmer internationaler Comics in Südasien und hält unter anderem die Rechte für Comics von Marvel Enterprises http://www.marvel.com und DC Comics http://www.dccomics.com . Die neue Tochter Gotham Studios Asia will unter anderem eine indische Version von Spiderman auf den Markt bringen. Der Superheld mit Spinnenkräften heißt dann nicht mehr Peter Parker, sondern Pavitr Prabhakar. Seine Kräfte hat der indische Spiderman nicht mehr von einer radioaktiven Spinne, sondern von einem mystischen Yogi. So soll westliche Popkultur in einem für Inder authentischen Stil neu erfunden werden. Dazu braucht es auch kreative Talente, Zeichner ebenso wie Autoren. Geht es nach den Gotham Studios Asia soll das kreative Potenzial Indiens nicht mehr nur von der IT-Branche genutzt werden.
Shekhar Kapur von Intent ist zudem von der Masse der möglichen Konsumenten begeistert. Die indische Bevölkerung von über einer Mrd. Menschen ist eine der jüngsten der Welt. 2015 soll es 550 Mio. Inder geben, die jünger als 20 Jahre sind. "Stellen Sie sich ein Land vor mit einer Bevölkerung von Kids, die doppelt so groß ist wie die Gesamtbevölkerung der USA", so Kapur. Diese Jugendlichen seien offen für globale Trends und reif für alle Arten der Unterhaltung. Ob das auch die indische Jugend so sieht, bleibt freilich abzuwarten.
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