pte20240423002 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Impfstoff gegen Akne endlich in Sichtweite

Forscher der University of California San Diego sehen in Tierversuchen vielversprechende Wirkung


Diagnose Akne: Krankheit könnte bald verhindert werden (Illustration: ucsd.edu)
Diagnose Akne: Krankheit könnte bald verhindert werden (Illustration: ucsd.edu)

San Diego (pte002/23.04.2024/06:05)

Gegen die chronische, entzündliche Hauterkrankung Akne ist dank Forschern der University of California San Diego ein Impfstoff in Sicht. Denn die Experten haben jetzt einen der mikrobiellen Verursacher dieser Krankheit ausfindig gemacht. Auf dieser Grundlage arbeiten sie nun an der Entwicklung eines Impfstoffs, der Akne nicht mehr ausbrechen lässt. "Menschen haben viel Stress mit Akne, und das führt zu sozialer Stigmatisierung", sagt Forscher George Liu.

Bakterium mit zwei Gesichtern

Akne-Auslöser ist Cutibacterium acnes, ein Bakterium, das fast alle Menschen befällt. Während viele keine Folgen spüren, werden andere, vor allem während der Pubertät, von Pickeln und anderen Hautirritationen befallen. Lius Team hat die Unterschiede zwischen den Bakterienstämmen untersucht, die bei Akne aktiv sind, und jene, die gesunde Hautpartien besiedeln. "Unabhängig von den genetischen Unterschieden zwischen diesen beiden Stämmen dachten wir, dass sie der Schlüssel zu den Ursachen dieser entzündlichen Läsionen sein müssten", sagt er.

Er hatte Recht. Die beiden Stämme produzieren ein Enzym namens Hyaluronidase, die Hyaluron abbaut, eine natürliche Schutzsubstanz der Haut. Die einen machen reinen Tisch, die anderen lassen Fragmente zurück, die die körpereigene Immunabwehr alarmiert. Diese überflutet den Bereich mit Wärme, weißen Blutkörperchen und anderen Abwehrmechanismen, was zur Entzündung und damit zu Akne führt. Mit dieser Entdeckung in der Hand hat das Team die mikroskopischen Strukturen der beiden Enzyme verglichen und den winzigen Abschnitt im Genom der Bakterien identifiziert, der das Enzym produziert.

Erfolgreich im zweiten Anlauf

Daraufhin testeten die Forscher verschiedene Impfstoffformeln, die auf C. acnes abzielten. Das erste Präparat war so konzipiert, dass es alle Arten von C.-acnes-Bakterien bekämpft. Bei Mäusen, denen nur der Bakterienstamm injiziert worden war, der zu Rückständen führt, besserte sich die Akne mit diesem Impfstoff deutlich. Bei Mäusen, die den C.-acnes-Stamm enthielten, der für reine Haut verantwortlich ist, verschlimmerte der Impfstoff die Akne.

Daraufhin modifizierten sie den Impfstoff, sodass er gezielter wirkte. Bei Tests mit Mäusen zeigte sich, dass dieser Impfstoff Akne-Symptome deutlich lindert, bei gesunder Haut dagegen keine negative Wirkung hatte. Das muss jetzt in klinischen Tests bewiesen werden, ehe das Präparat routinemäßig eingesetzt werden kann.

(Ende)
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